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DDR - Zeit

Arbeiten zur DDR-Zeit

Wie überall war es auch im Apothekenwesen eine Zeit, in der Improvisationsgeist ein gefragtes Talent war. Der Mangel an bestimmten Medikamenten musste überbrückt werden* und einige Gerätschaften waren schwer zu bekommen. Die ersten Messinstrumente zur Temperaturbestimmung der Kaninchen im Biologischen Labor wurden beispielsweise von Herrn König und einem Ingenieur selbst gebaut.

 

Zusätzlich zu der eigentlichen Apothekenarbeit mussten u. a. im Rahmen des ‚Sozialistischen Wettbewerbs’, der ‚MMM’ (Messe der Meister von Morgen) und des ‚Neuererwesens’ Brigadebücher (von denen wir heute bei der Erstellung dieses Buches profitieren) geführt sowie vielfältige Meldungen z. B. über den Stand bei der Vorbereitung der ‚Woche der Winterbereitschaft und des Brandschutzes’ abgegeben werden. Im Gegensatz zu diesen lästigen Pflichten waren z. B. das Hagebuttensammeln, gemeinsame Renovierungsarbeiten in der Jede Wiese eine ApothekeApotheke (Wände malen, Gardinen nähen), die Betätigung in der Tischtennisgruppe und die Betreuung der Patenklasse teilweise mit viel Spaß verbunden. Es wurden Brigadeausflüge und viele Feiern durchgeführt – z. B. regelmäßig zum „Internationalen Frauentag“ oder zum „Tag des Gesundheitswesen“. Diese kulturellen Höhepunkte findet man in den Brigadebüchern übrigens unter der Überschrift „Kulturarbeit“ – eine dieser sozialistischen Wortschöpfungen und an sich schon eine Kuriosität.

Alle dieser Betätigungen außerhalb der Apotheke nannten sich ‚gesellschaftliche Tätigkeit’ und waren beim jährlichen ‚Kampf’ um den Titel ‚Kollektiv der sozialistischen Arbeit’ mit einer Prämie von 100 DM für jedes Kollektivmitglied verbunden. Auch andere Auszeichnungen wie Fahrten mit dem ‚Freundschaftszug’ nach Donezk, die Teilnahme am ‚Fest des Roten Oktober’ in Berlin oder die mit einer Geldprämie verbundene Ehrung als ‚Aktivist der sozialistischen Arbeit’ gehörten zu den Höhepunkten im DDR-Alltag.

 

*Bem.: Beim zeitweise auch heutzutage auftretenden Mangel an Grippe – oder Zeckenimpfstoff fühlt man sich regelrecht in diese Zeit hineinversetzt …