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Biologisches Labor

Die Adler-Apotheke Erxleben - die einzige Apotheke in der DDR in der Infusionslösungen untersucht wurden.

Im Jahr 1967 – also vor genau 40 Jahren - war in Langenweddingen (bei Magdeburg) ein folgenschweres Zugunglück, bei dem 94 Menschen ums Leben kamen. Es war das schwerste Unglück in der Nachkriegsgeschichte der Deutschen Reichsbahn. Zahlreiche Passagiere wurden schwer verletzt und mussten von den Ärzten und Ersthelfern mit Infusionslösungen versorgt werden. Bei der Gabe der Infusionslösungen in dieser großen Menge fiel dem medizinischen Personal auf, dass viele der Patienten „schüttelten“. Das heißt, sie bekamen durch die Gabe der Infusionslösungen Fieber. Der Grund war, dass einige der Infusionslösungen so genannte Pyrogene (Fieber auslösende Stoffe) enthielten. Daraufhin wurde beschlossen, alle Infusionslösungen künftig bevor Sie zur Verwendung zugelassen wurden, auf Pyrogene zu untersuchen und eventuell verunreinigte Chargen zu sperren. Mit dieser Aufgabe wurde die Adler-Apotheke Erxleben unter der Leitung von Herrn König betraut. Ab dem Jahr 1968 wurden hier Infusionslösungen getestet, die von Apotheken aus der gesamten DDR zugesandt wurden.

 

Später entsendeten auch industrielle Hersteller wie das Arzneimittelwerk Dresden und Fahlberg-List aus Magdeburg ihre   Infusionslösungen nach Erxleben zur Testung. Untersucht wurden die Lösungen an Kaninchen, von denen pro Tag 36 Tiere getestet wurden.

 

Besonders aufwendig war in diesem Zusammenhang die Tierhaltung, denn es mussten zur Testung pro Tag 36 Tiere „bereitgehalten“ werden. Zu diesem Zweck wurde eigens ein Kaninchenstall erbaut, der ca. 200 Tiere beherbergte. Erst nach der Untersuchung wurden die Infusionslösungen für den Gebrauch an Menschen zugelassen

 

Zugunglück 1967